Anleitung: So packt man eine Gleitschirm-Rettung |
Bilder vom Retterpacken als Gedankenstütze.
Nachdem sich so viele Geier dafür entscheiden, ihre Retter selbst zu packen, haben wir dieses Jahr auch einen Selbstpackerlehrgang angeboten. Damit sich alle daran erinnern, welche Handgriffe nötig sind, hat sie Alex Zosel hier nochmal zusammengefasst. Wir weisen darauf hin, dass jeder Selbstpacker seine Rettung auf eigene Verantwortung packt!!! Diese Anleitung ist ausschliesslich als Gedächtnisstütze für diejenigen gedacht, die das "Selberpacken" bereits können! Es ist keine Anleitung für diejenigen, die das noch nie gemacht haben. Los gehts: Nachdem der Rettungsschirm ausgepackt und gelüftet wurde, wird er zum Packen vorbereitet. Hier mein Clou 2GS. Dies ist ein Mittelleinenschirm mit am Scheitel integrierten Packschlaufen. Zuerst wird durch alle Packschlaufen eine Fixierungsleine gefädelt, diese als Schlaufe zusamengebunden und der Schirm aufgehängt. Nun sortiert man die Schirmbahnen vor - geht super wenn man den Retter mit der Fixierungsleine um den eigenen Hals hängt. Dann legt man den Retter auf einen langen Tisch oder auf den Boden. Jetzt wird der Retter an beiden Enden mit der Fixierungsleine und an der Verbindungsleine/Gurtzeug unter Spannung an geeigneten Halterungen (z.B. Heizungsrohr o.ä.) fixiert. Jetzt werden die Kappenbahnen aufgeteilt und übereinander ausgerichtet. Am Ende liegen jeweils die Hälfte der Bahnenzahl rechts und links neben den Fangleinen und die erste und letzte Bahn (bei meinem Schirm Bahn1 und Bahn22) oben auf. Am besten blättert man wie in einem Buch die Bahnen so oft von links nach rechts durch bis jede Bahn glatt daliegt. Um sicherzustellen, daß die gelegte Kappe nicht wieder "ihre Form" verliert, müssen die Schirmenden mit geeigneten Gewichten beschwert werden.
Hier mein sorgfältig sortierter Retter Fixierungsleine durch Packschlaufen
Als nächster Schritt wird überprüft ob die Leinen nicht verdreht oder verheddert sind. Hier werden am Übergang zur Verbindungsleine/Gurtzeug sowie an der Unterkannte des Schirmes die jeweils oben und unten liegenden Fangleinen sowohl rechts wie auch links, und zudem die Mittelleinen kontrolliert, ob sie gerade und frei gespannt sind
Übergang zur Verbindungsleine/Gurtzeug Unterkante des Schirmes Hä, wie geht das? ;-)
Nun folgt das Legen der Schirmkappe im "S-Schlag". Zuerst werden auf einer Seite die Bahnen zusammengefasst unter den Schirm gefaltet. Hierbei ist es wichtig, daß man das Leinenbündel fest umklammert und beim Nachuntendurchfalten den Schirm mit Schwung hochlüpft und dann erst umfaltet.
Genau 2/3 des Bahnenstapels der einen Seite werden nach unten umgefaltet
Auch am Scheitel werden 2/3 dieses Bahnenstapels nach unten umgefaltet
Hier ist die Unterkante des Schirmes schon nach unten umgefaltet
Nach dem Falten werden die Bahnen sorgfältig unten glattgestrichen
Vom S-Schlag zur Zieharmonika-Technik
Nun werden die Bahnen auf der anderen Seite umgefaltet, und zwar so, daß sie danach oben auf liegen. Den Schirm so umfalten, daß von vorne gesehen der Schirmstapel wie ein "S" aussieht und das Leinenbündel mittig aus dem "S" herauskommt. Bahnenstapel 2/3 nach oben umfalten Fest andrücken, glattstreichen Mit Gewicht fixieren Unterkante bis Oberkante glätten, fixieren Der S-Schlag von vorne gesehen Der Rettungsschirm im S-Schlag gefaltet
Nun wird die Fixierung am Scheitel entfernt. Die Fixierungsleine, die am Anfang durch die am Scheitel integrierten Packschlaufen gefädelt wurde, wird aufgeknotet und vorsichtig und langsam herausgezogen.
Nicht zu schnell - Reibung = Hitze
Nun wird der Innencontainer vorbereitet. Alle alten Gummis werden entfernt und durch neue ersetzt. Diese sind nach 1 Jahr schon verschlissen (porös).
Fummelarbeit für zarte Wurstfinger
Nun wird das Schirmende in den Innencontainer gepackt. Dafür legt man nun am Scheitel das Gewicht weg.
Innencontainer über Kappenende ziehen
Nun wird der Retter zusammengelegt. Hierzu wir jetzt die Fixierung an der Verbindungsleine/Gurtzeug entfernt, das Gewicht bleibt auf der Schirmunterkante liegen damit der S-Schlag nicht verrutscht.
Für den ersten Knick die Hand ca. 4cm innerhalb des Containerrands ansetzen
Zieharmonika-Falttechnik Hier sieht man wie das Gewicht mitrutscht Letzter Faltvorgang Rest muss ca. 30 cm überstehen
Der Stapel wird in den Innencontainer gepackt.
Stapel in Einem, und gut zusammenhalten Etwa 30 cm bleiben für den Öffnungshilfsschlag übrig und ragen aus den Container heraus
Alles rein in den Container .... bis auf den Rest für den Öffnungshilfsschlag
Der Rest für den Öffnungshilfsschlag ist in etwa so breit wie der Innencontainer
An der Kante des Containers ansetzen Ein mal hin und ein mal zurück falten Öffnungshilfsschlag darf gefaltet nur halb so breit wie der Stapel im Container sein Öffnungshilfsschlag ab in den Container Ordentlich sortieren und glattstreichen Retter ist nun im Innencontainer
Fangleinen verpacken
Nun werden die Fangleinen jetzt in 8er-Schlaufen zu Bündel zusammengefasst und die Bündelenden mit Gummis fixiert. Bei den meisten Innencontainern werden die 8er wie folgend gezeigt mit Gummis fixiert. Bei meinem Container macht man das in dem man die Bündel mit Gummis auf dem Zusatzdeckel einsortiert. Die Gummis werden hierfür an diesem vorher befestigt. Achtung: Die restlichen 50 cm der Fangleinen werden zum Verschließen des Containers benötigt und werden nicht in den letzten "8er-Schlaufenbündel" mit eingelegt. Schlaufen auf Containerbreite anlegen 3x die Leinen für ein Bündel "achtern" Bündelende mit Gummi fixiern Immer nur 1 Gummi verwenden Mit Daumen alle Leinen erfassen Ende mit Gummi fixieren Beim letzten 8er Bündel 50 cm Rest lassen Drei "8er-Schlaufenbündel"
Hier ist es wichtig, dass die restlichen 50 cm der Fangleinen zum Verschließen des Containers noch übrig sind. Die "8er-Schlaufenbündel" werden in den Container gepackt.
"8er-Schlaufenbündel" in den Container
Um den Deckel des Innencontainers zu verschließen, benötigt man die restlichen 50cm der Fangleinen. Dazu werden Gummis durch die Ösen des Containerdeckels gefädelt und zum Fixieren des Deckels über aus den restlichen Fangleinen gelegten Schleifen gestülpt.
Deckel des Innencontainer schließen Gummi durch Deckelöse zum verschließen Innencontainer fertig gepackt
Der Innencontainer wird nun in das Gurtzeug oder Frontcontainer gepackt. Zuerst die Verbindungsleine zum Gurtzeug im Zickzack in den Außencontainer, und dann den Retter kopfüber (Innencontainer-Deckel nach unten) in den Außencontainer. Am Ende wird der Rettungsauslösegriff mit Splinten befestigt.
Viel Spass dabei, Alex Ich weise nochmals darauf hin, dass jeder Selbstpacker seine Rettung auf eigene Verantwortung packt!!! |
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