20130919

[1.PCS Parafly Club] Im und ums Zillertal 10.-17.8.2013

source: Parafly Club




v.l.n.r.: Lorenz (TO), Sabine, Bodo (Bericht), Michael, Ewald, Andreas B., Andreas P., Martina, Wolfgang L., Wolfgang R., Rita, Jürgen
Nicht auf dem Bild : Tanja

"Un da sans scho wieder!", das war die Aussage eines Einheimischen, der die Damen und Herren der Lüfte wiedererkannte. Stressfrei kamen sie wieder aus halb Deutschland in ihren stählernen Vehikeln an. Neu waren diesmal die Bahnfahrer, welche die Ökobilanz um viele karismatische Pluspunkte nach vorne brachten. Neu waren auch zwei flughungrige Beginner, die willkommener Weise mit ihrem Spirit frischen Wind in die Mann- und Frauschaft brachten.

Eingecheckt in dem Landhaus ihres Vertrauens gings gleich zum gemütlichen Teil über. Ein uhriges Essen "un a Mass Bier" ließen allen hochmotovierten Fliegern das Herz höher schlagen. Mit "oans, zwoa, gsuffa" wurde die Nachtruhe gediegen eingeleitet und sie gingen alle mit der Vorfreude auf den nächsten Tag in ihre Schlafgemächer.

***
Einen Hahnenschrei später.
Der erste von vielen coolen, schönen, tollen Flugtagen begann schon so wie der Flieger sich das vorstellt: Frühstücken, ein-, um- und wegpacken, sich (ja, das ist bei diesem Event möglich) aus der Haustüre stürzen, Schirm auspacken und losfliegen.
Sich am Landeplatz wieder einsammeln lassen, um sich weiter ins nächste Fluggebiet zu begeben. Dort angekommen überwinden die  Schmerzfreien dreitausend Höhenmeter durch eine erfüllende Wanderaktion, die rein Flugfokussierten wiederum lassen sich eilig mit silbrig glänzenden Gondeln nach oben bringen, um von dort aus gehaltvolle Flüge an den Start zu legen.

Nach der Soll-Erfüllung kam der Lohn:
Gut gegessen, gut getrunken, gut geklönt, so endete der erste Tag zufrieden in gemütlichen Schlafkojen und alles ward gut. Schnarch.

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Fit und munter, hochmotiviert und ausgeschlafen wachten sie auf bereit zu neuen Abenteuern. Zuerst Wetter machen, Fluggebiete suchen, dann schnell "t'schüss und weg". Die warme Sonne genießen, die beeindruckende Berglandsschaft erkunden, gemütlich abhängen. 'Fliegen?" "Ach so, ja, fliegen!" Ja, fliegen bis die Sonne unterging.
An diesem Tage lebten wir das volle Programm.

***
Tief träumend von den beeindruckenden Erlebnissen des Vortages und den vielen bunten Bildern, erwachte ich und dachte sofort: "Träume ich noch?"
Mein Blick aus dem Fenster erinnerte mich an eiskalte Wintermonate in den Alpen, dabei war es doch gerade erst heißer Sommer! Augenreibend stand ich leicht irritiert auf, ging ans Fenster und da sah ich es. Was ich sah? Ich sah nichts. Ja, wirklich, ich sah einfach nichts.

Nun, einerseits wird die/der ein oder andere jetzt denken der Autor hätte sich am Vortag in dem süffigen Schnaps ertrunken, der von der Chefin des Hauses kredenzt, uns in seine Fänge lockte. Anderseits könnte der werte Leser auch auf die Idee kommen, dass der Schreiberling von Hause etwas verwirrt ist, was auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Nein, das war es alles nicht.
Die Lösung war simpel. Dieses "Nichts", das ich sah, waren dicke Nebelschwarten. Sie waren in der Tat so unglaublich fett, dass ich keine zwei Meter mehr schauen konnte. Ich, also nebelblind, versuchte bei meinen Fliegerkammeraden und Fliegerkammeradinnen Rat zu finden, darüber, was wir denn jetzt tun sollten mit dem langen, langen, langen Tag, der nun ohne Fliegerei vor uns lag, denn fliegen war ganz eindeutig nicht drin.

Als ich zu ihnen kam war eines klar: Diese Frage stand für uns alle übergroß, wie ein einziges riesiges Fragezeichen vor uns.
Es gab kein Entrinnen. Es half alles nichts, wir mußten uns ihr stellen.

Da waren wir am Samstag zusammen gekommen, die vorangegangenen Tage hatten uns zusammengeschmiedet und jetzt riss uns eine Naturgewalt, dieser Nebel auseinander. Es war hart.
Wir mussten uns wieder voneinander lösen, der Freetimemodus verlangte es von uns. Dies bedeutete, dass jede und jeder von uns genau dem nachgehen musste, worauf sie oder er gerade Lust hatte.

Gut geklärt und umgesetzt. Die Kulturinteressierten belebten das Käse- und Holzmuseum, die Wellnesser unter uns hingen gediegen in der Therme ab, die Historienjäger fuhren mit einer uralten Dampflock genussvoll durchs Zillertal. Alle Bewegungsaffinen rotteten sich zusammen und stiefelten wohlgemut, ein fröhlich Liedchen trällernd bergauf und bergab.

Wer von diesen Protagonisten nun am meisten Fun hatte blieb offen. Fakt war jedoch, dass jede und jeder von uns aus dem Nebel das Beste für sich herausgeholt hatte. Wir alle hatten an diesem Abend beim Essen im Hotel Enzian ein breites Grinsen im Gesicht. Dieses war das beste Zeichen für einen gelungenen Tag und eine gute Basis für eine glückliche Nacht.

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Grinzegesicht hin, Grinzegesicht her, der nächste Tag war wieder da und wollte gelebt werden. Ich traute schon wieder meinen Augen nicht: KEIN Nebel, KEIN Regen, nein, auch KEIN Schnee.
Die Sonne drückte sich, so wie es sein soll, glücklicherweise wohlgemut durch die Gardinenritze. Yeah, next Level!

Routinemäßig gemuetlich Frühstück fassen, sich - inzwischen schon zur Gewohnheit geworden - aus der Haustüre werfen, um sich schon einmal ein wenig warm zu fliegen und dann, ab in das Fluggebiet unseres Vertrauens.

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Was neben den schönen Erfahrungen und Flügen namentlich in diesen seltsam wirkenden, dennoch authentischen Bericht aufgenommen werden muss, ist der Bucher Wirt in dem gleichnamigen Ort Buch. Beim Bucher Wirt, hatte jede und jeder die Möglichkeit nach seiner eigenen Wahl ein Gericht aus einem wahnsinnig großen Angebot herauszusuchen, welches ihr und ihm dann auch noch extrem gut mundete. Dieses wurde zu alle dem zeitnah! den hungrigen und ausgemärgelten Teilnehmern dieses Events in Tirol kredenzt. Mit einer tiefen Genugtuung kann ich an dieser Stelle ohne zu übertreiben zu Papier bringen, dass sich das Ganze so was von in einem übersichtlichen finanziellen Rahmen befand, dass dadurch der Tag erfolgreich für uns alle abgerundet wurde. Long live the Bucher Wirt.

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Neues Spiel, neues Glück. Nein nein, kein Glücksspiel. Hier wird nicht wie bei einem Rubbellos ein Haufen Knatter (Geld) versprochen, welches man gewinnen kann. Ich beziehe mich einzig auf einen weiteren erfolgreichen Tag, den wir leben durften. Wo war ich? Genau, Spiel und Glück.

* Neues Spiel = "Gehen wir heute wieder fliegen?!" Ein klares "Ja!" ist die Antwort. 
In der Tat, viel Spiel war drin, denn wir hatten den passenden Wind von vorne und als Spielfeld dienten uns die neuen, groovigen (fantastischen) Landschaftsbilder unter uns.

* Neues Glück = "Bleibe ich heute noch viel länger in der Luft als an den vergangenen Tagen?"
Nun, das mußte jeder für sich selbst abklären. Fakt war, dass diese Entscheidungsfreiheit teilweise der Fremdbestimmung unterlag.
Der Wind bestimmte. Er drehte sich so wie er es wollte. Wir Fliegervolk mussten unsere Manöver und unsere Luftaufenthaltsdauer ihm anpassen.
Außenlandungs-, Baum- oder Landeplatz-Einkehr hin oder her, das Glück war an diesem Flugtag uns allen hold.
Der heiligen Windmühle sei Dank!

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...und wenn du denkst es geht nicht mehr kommt aus dem Wald ein Heidelbär...

An dieser Stelle gesteht sich der Autor ein zwar nicht reimen, dennoch dichten zu können. Einige Passagen dieses Textes könnten sich der Sinnfreiheit bedienen, stellen sie dabei doch den Versuch dar, einige mit großem Erfolg gekrönten Flugtage zu beschreiben.

Mein Fazit :
Das dynamische Team, welches sich immer mal wieder änderte - die einen stießen später zur Truppe, die anderen  verließen sie etwas früher - war ein bunter Haufen.

Ja, ein durchaus lustiger Haufen. Mehr noch: Wir waren zu einem Team geworden. Zu einem Team, welches nach getaner positiver Freizeitgestaltung - sprich Gleitschirmfliegen, Wandern oder Kulturmachen - in der Lage war, beim gemütlichen Zusammensein "spirituelle" Gespräche (befindlich auf mehr oder weniger hohem Niveau und auf politisch neutralem Terrain) abzuhalten und dabei sau viel Gaudi zu generieren.  Alles in allem eine runde Veranstaltung und somit Grund genug für mich "Danke" zu sagen.

Ich danke - auch im Namen aller Beteiligten - der allgemeinen "Tolerancia" und vor allem dem "TOLorenz" für das in sich stimmige und harmonisch schwingende Freizeitangebot, welches nach repräsentativer Umfrage der neutralen Raitingagentur BodoK bei allen Beteiligten mit einem dreifachen A (AAA) bewertet wurde. Gratulation.

Vielen Dank!

Im August 2013
Der Autor & Co.

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