20120827

[Windeckfalken] Dem Himmel ein kleines bisschen näher ...

source: Windeckfalken


Fiesch-klein

 

"Höher, scheller, weiter" – was für ehrgeizige Sportler im allgemeinen gilt, ist auch für die Streckenflieger unter den Gleitschirm- und Drachenpiloten ein ganz besonderer Ansporn. Denn Flughöhe bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit für einen weiten Flug, und Schnelligkeit erlaubt es, die begrenzte Thermikzeit in eine optimale Strecke umzusetzen.

Alle Piloten, die nach Sichtflugregeln fliegen, und dazu gehören alle Gleitschirm-, Drachen-, und auch Segelflugpiloten, müssen sich an der "Wolkenbasis" orientieren. Die Basis ist die Untergrenze der Wolken, und nur mit dem nötigen Sicherheitsabstand zu den Wolken läßt es sich ohne Instrumente sicher fliegen. Im Schwarzwald liegt die Basis oft zwischen 1500m und 2000m, an besonders guten Tagen sind auch mal 2500m oder gar 2700m möglich. Ganz anders in den Alpen: durch die stärkerere Thermik in den teilweise engen Tälern und an den steilen Felsen, sowie das insgesamt höhere Geländerelief, liegt die Basis oft zwischen 3000 und 4000m, und an den außergewöhnlich guten Tagen kann die Basis auch mal auf 4500m oder gar 5000m steigen. Dann ist plötzlich nicht mehr die Wolkenbasis das Limit, sondern die gesetzlichen Regelungen zum Luftraum: der nutzbare Luftraum für Gleitschirme und Drachen endet in den Alpen meist bei ca. 4000m. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, so z.B. im Wallis in der Schweiz am Wochenende, wenn die militärischen Flieger nicht aktiv sind - dann gilt ein Limit von 4600m. Fällt nun ein thermisch aktiver Tag mit sehr hoher Basis auf ein Wochenende, dann ist das ein Glückstag für alle Thermikflieger. So ist es kein Wunder, daß sich am vorletzten Augustwochenende, dem 18. bzw. 19. August 2012, ca. 400 Piloten in Fiesch im Wallis an den diversen Startplätzen tummelten, und ungeduldig warteten, bis sich gegen ca. 12 Uhr zwar späte, aber zuverlässige und extrem hochreichende Thermik einstellte. Bei einem famosen Licht und strahlend blauem Himmel fast ohne Wolken bot sich auf 4600m ein grandioses Panorama, nicht nur mit Blick auf den Aletschgletscher, sondern auch mit unbeschreiblicher Fernsicht auf das Matterhorn, Jungfrau, Eiger, das Finesteraarhorn, und auch den Thuner See. Schon bald tummelte sich eine ganze Traube bunter Schirme über dem Gipfel des Grossen Günhorn (4043m  Ü.M.) – ein Anblick, der sich einem nicht zu oft bietet ....

Einige atemberaubende Impressionen findet Ihr in unserer Bildergalerie.

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