20140915

[1.PCS Parafly Club] Berner Oberland 27.7.-2.8.14

source: 1.PCS



vlnr: Wolf, Hazel, Sebastian, Reiner, Michael, Markus (und Wolf)

Die Woche der Zwischenhochs
(Eigentlich sollte die Wochen ja das Motto "Oben bleiben" erhalten)

Im Berner Oberland, in Zweisimmen, haben wir uns getroffen. Dort wollten wir mindestens soviel fliegen wie letztes Jahr, bei der Berner Oberland Ausfahrt. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Doch während andere Landesteile der Schweiz in Flutwellen versanken, bekamen wir immerhin, diverse Zwischenhochs ab. Manche davon hielten sich immerhin bis zu acht Stunden andere waren halt kürzer. Die Zwischenhochs nutzend, konnten wir aber doch einiges unternehmen (was wir wohl bei "nur" Flugwetter nicht unternommen hätten).

 

Samstag der erste Tag.

Ankommen, Zelte aufbauen und Ortsbesichtigung Zweisimmen.

Die Wettergötter empfingen Hazel, Markus, Michael, Sebastian und Reiner gnädig. Es regnete zuerst nicht, dann etwas, schließlich viel und dann wieder nicht mehr. So konnten wir Zweisimmen (930m) erkunden. Ein wunderschöner Ort, umrahmt von Bergen, durch den die Flüsse: Kleine- Simme und Große-Simme fließen. Der Ort besteht im wesentlichen aus Segelflugplatz, Bahnhof und für uns wohl am wichtigsten, dem Rinderberg (2089m Startplatz West oder Nord). Der Berg ist mit der Seilbahn leicht zu erklimmen. Allerdings hat er am Samstag nur ab und zu durch die Wolken geschaut und so haben wir aufs Hochfahren verzichtet.

 

 

Sonntag der zweite Tag.

Kein Regen aber dicke Wolken an den Bergen. Wanderung bei Lenk und Flug vom Betelberg.

Zu den Anwesenden gesellte sich noch Wolf, der auch noch eine gute Idee einer Wanderung mitbrachte. Die Wanderung führte hinter Lenk (Ort südlich von Zweisimmen) zu vielen Wasserfällen, tiefen Schluchten und wer hätts gedacht, übervollen Bächen. Die schönsten Wasserfälle dabei waren die Siebenbrunnen Wasserfälle. Sie kommen direkt aus einer Felswand, was einen tollen Anblick bietet.

Nach unserem Ausflug geschah etwas denkwürdiges. Das Zwischenhoch, welches wir zur Wanderung nutzten, hielt länger als erwartet. So konnten wir noch vom Lenker Betelberg (1900m Startrichtung Ost) zum Landeplatz in Lenk (1063m) fliegen. Bei mir dauerte der Flug 14min (nur runter), andere schworen das sie bei ihrem Flug sogar steigen hatten.

Montag der dritte Tag.

Wettermäßig in Zweisimmen sehr bescheiden. Flucht nach Interlaken und Flug vom Niederhorn.

Das Wetter zwang uns zur Flucht. Am Besten, zu einem tiefer gelegenen Tal. Mit dem Erfolg eines Fluges vom Niederhorn (1930m Startrichtung Süd) bei Interlaken. Der Berg empfing uns mit einem wunderschönen Blick auf den Thunersee. Nach kurzer Zeit bildeten sich jedoch Wolken direkt vor dem Startplatz und wir hatten .... Rückenwind. Die Wolken und den Rückenwind haben wir ignoriert. Wir hatten halt leichte Startprobleme. Einer hat dann sogar noch versucht die Wolken zu überhöhen. Ohne Probleme haben aber alle den Landeplatz (590m) bei Interlaken (gleich hinter der Schießanlage -> man sollte nicht zu kurz landen) erreicht.

Dienstag der vierte Tag

Misglücktes Zwischenhoch bei Gstaad mit Wanderung bei Lauenen

Heute wollten wir ein Zwischenhoch, trotz dicken Wolken an den Hängen, erzwingen.Wir zogen nach Gstaad zur Höhi Wispile (1880m Ost oder West). Einem tollen Flugberg von dem große Streckenflüge nach Lenk, Adelboden und weiter nach Interlaken möglich wären. Die Bergbahn hat dort jeden Tag geöffnet (stand jedenfalls an der Talstation). Doch der Betreiber hatte nicht unsere Informationen vom Zwischenhoch und so war die Bahn geschlossen. Naja der Startplatz lag eh oberhalb oder in der Wolkenbasis. Aber hinter Gstaad gibt es Lauenen, einen Ort mit einem schönen Bergsee und einem tollem Wasserfall, den man gesehen haben muß. Auch überschwemmte Waldwege konnten uns nicht abhalten.

Mittwoch der fünfte Tag.

Umzug nach Interlake mit Stadtbesichtigung

Markus und Hazel mußten leider nach Hause aber dafür kam Stefan. Geplant war der Umzug nach Interlaken zum Campingplatz "Jungfrau", den wir bis Mittag auch fast trocken schafften.

Der Campingplatz "Jungfrau" hat zwei entscheidende und einen unwesentlichen Vorteil.
1. Man kann in der Ferne die Jungfrau sehen. (vorausgesetzt es hat keine Wolken). Daher wohl auch der Name.
2. Direkt neben dem Zelt gibt es für Campingplatzbewohner einen Landeplatz.
3. Das Zentrum von Interlaken ist gut zu Fuß erreichbar.

Die Berge hingen voller Wolken und weil der TO gerne Schiff fahren wollte, wanderten wir Nachmittags zum Westbahnhof. Von dort kann man mit dem Schiff (Gratis mit Gästekarte) zum Thuner See fahren. (Weiter auch noch, aber nur gegen Bestechung der schweizerischen Bundesbahn). Dort angekommen fuhr aber gerade kein Schiff und so verschoben wir die Schifffahrt und wanderten durch den Stadtkern von Interlaken zum Ostbahnhof. Wir haben jede Menge Interlakener gesehen. Der typische Interlakener ist asiatischer oder südländischer Herkunft. Mehr Chinesen habe ich nur in Dalian (5Mio. Stadt in China Ostküste) gesehen . Naja das tolle ist man kann vom Ostbahnhof (Gratis mit Gästekarte, mit dem Bus, nicht Schiff) bis zum Campingplatz fahren.

Donnerstag der sechste Tag.

Tiefe Wolkenbasis aber Flug vom Amisbuehl bei Interlaken.

Die Wolkenbasis tiiiiiiiiiiief, jedenfalls viel tiefer als der Startplatz Amisbuehl (1330m) direkt oberhalb vom Campingplatz (590m).

Aber die Sonne lugte irgendwo hervor und so hofften wir das sich die Wolkenbasis schon heben würde. Wir beschlossen also trotzdem zum Startplatz Amisbuehl zu fahren.

Von dort aus hat man ohne Wolken einen wunderschönen Blick auf Interlaken, Thuner See und Jungfrau. Mit Wolken, was heute der Fall war, kann man nur jede Menge Tandem Piloten mit typischen Interlakener Passagieren (siehe auch Mittwoch) sehen. Aber die Tandem Piloten zogen schnell weg, die Wolken zogen langsam weg (übrigens genau in der Reihenfolge) und so konnten auch wir starten. Es ist wirklich erstaunlich zu sehen mit welcher Perfektion Tandemflüge in Interlaken durchgeführt werden. Massenabfertigung kam mir dabei nie in den Sinn.

Zwischen restlichen Wolken und immer wieder auftauchenden Tandems, konnte ich mich so zwei Stunden in der Luft halten und am Campingplatz neben meinem Zelt landen. Die anderen beschlossen lieber schnell landen zu gehen und einen ausgedehnten zweiten Flug (bei höherer Wolkenbasis, welche auch erreicht oder überschritten wurde) zu machen.

Freitag der siebte Tag.

Flug vom First bei Grindelwald mit viel Wolken und Feuerwerk in Interlaken.

Die Wolken hoch, höher jedenfalls als am Donnerstag. Ein Blick zur Jungfrau sagte uns: "Der Startplatz First in Grindelwald (2125m Süd) könnte frei sein".

Der Startplatz First ist wohl einer von den schönsten Startplätze. Eine grosse, breite Wiese ohne Hindernisse weit und breit, mit einem atemberaubenden Blick auf Viertausender, Gletscher und Grindelwald.

Und so gingen wir nach Grindelwald. Vorsichtshalber zuerst zum Landeplatz Grund (950m). Dort hat man, mit Fernglas, einen guten Blick auf den Startplatz. Der Startplatz war frei von Wolken .... manchmal jedenfalls. Eine Wolke saß auf dem First und hob und senkte sich. Nun der Himmel war nicht ganz bewölkt und warum sollte sich die Wolke nicht entgültig heben?

An der Talstation angekommen, die Karten gekauft, einen Chinesen mit Regenschirm gesehen, in den Lift eingestiegen und es fing etwas an zu regnen. Am Gipfel angekommen saßen wir dann bei Kaffee und Alphornmusik auf der Terasse der Gipfelstation in der Wolke (zum Glück ohne Regen). Die Wolke machte dann auch das was wir schon beobachtet hatten, sie hob und senkte sich.

Der Startplatz, der sich etwas unterhalb der Gipfelstation befindet, war dann irgendwann tatsächlich wolkenfrei. Sogar der Wind passte. Nur hin und wieder kamen eben die Wolken. Nach der zweiten Wolkenlücke, bin ich als erster von uns gestartet. Ich konnte etwas aufdrehen aber nicht halten. Flog dann Richtung Waldspitz (Hütte gegenüber First und meistens die erste sichere Thermikquelle). Dort angekommen ging es auch etwas hoch, aber für mich wieder nicht stark genug. Plötzlich und ganz unerwartet, fing es an zu regnen. Erst schwach und dann stärker. Bei Regen wollte ich nicht fliegen und so stand ich keine 15 Minuten später am Landeplatz (natürlich ohne Regen, vorerst jedenfalls). Vom Landeplatz konnte ich sehen wie die anderen gestartet sind und unter bzw. in den Wolken hingen.

Geraume Zeit später, so schien es mir, fing es an zu tröpfeln. Was wohl auch die in der Luft bemerkten und so landete nach und nach auch der Rest der Manschaft. (beim letzten war schon ein tiefes Wettergrollen zu hören und im Lauterbrunnental regnete es bestimmt.)

Für den Abend war, weil eidgenössischer Feiertag (1.August), das berühmte Feuerwerk in Interlaken vor dem Victoria-Jungfrau-Grandhotel angesagt. Wir zogen also vom Campingplatz zur Stadtmitte. Auf dem Weg, in Unterseen (Teilort von Interlaken), sahen wir dann tatsächlich auch noch Interlakener Ureinwohner (weder südländisch noch asiatisch). Wer die Bilder angeschaut hat, der Nackte auf der Stange gehört nicht dazu).

Das Feuerwerk war toll, noch besser als letztes Jahr.

Samstag der achte und letzte Tag.

Ausflug nach Grindelwald und Lauterbrunnental.

Die Wolkenbasis war wieder so hoch wie am Freitag. Der Plan war somit der gleiche wie am Vortag. Am Landeplatz in Grindelwald ergaben sich jedoch schlechtere Aussichten und wir fuhren Richtung Lauterbrunnental. Auf dem Weg dorthin regnete es in Strömen. An Fliegen gar nicht zu Denken. Kurz vor Mürren hörte es plötzlich auf zu regnen. Und in Mürren wurde tatsächlich geflogen. Zwar nicht von uns, aber es wurde geflogen, zumindest konnten wir dies von der Hauptstraße aus, neben unseren Autos stehend, gut beobachten. Dann fing es aber wieder an leicht zu regnen und wir fuhren Kaffee trinken. Der Regen hörte wieder auf und Basejumper fielen vom Himmel. Also Regen, kein Regen, Gleitschirmflieger, Basejumper,- im Lauterbrunnental war an diesem Tag alles möglich.

Für mich war es der letzte Tag und mit Gedanken schon auf der Autobahn endete hier die Ausfahrt ins Berner Oberland.

Was noch zu sagen wäre:

Nach Zwischenhochs geschehen immer schlimme Dinge.

Hier einige Beispiele aus Wikipedia:

- Um gegen den nach einem Zwischenhoch wieder laufenden Geschäftsrückgang anzukämpfen ...

- Die Mannschaft war nach einem Zwischenhoch 1956 vom 3. Platz 1957 wieder in die Mittelmäßigkeit zurückgefallen

- Nach einem Zwischenhoch zerstörte die Reblaus ,....

Um dem entgegenzuwirken mußten wir also zwischen den Zwischenhochs, also bei Regen halt, unbedingt die wichtigen Dinge erledigen.

- Einkaufen bei Aldi (drausen regnete es Bindfäden)

- Abendessen in Aufenthaltsraum Camping Zweisimmen (es regnet als wäre der Campingplatz kurz vor einer Überschwemmung)

- Käsefondue Essen im Zelt Camping Interlaken (wenn man trocken bleiben wollte, war es angeraten nicht die Zeltwand zu berühren.

Fazit:

Ein schöner Ausflug, mit durchwachsenem Wetter, in eine wunderschöne Landschaft.
Und geflogen? Geflogen sind wir auch.

Bilder gibts hier.


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