20140916

[1.PCS Parafly Club] Pinzolo 9.-16.8.14

source: 1.PCS



Fliegen im Angesicht der schroffen Brenta-Gipfel, bei guten thermischen Bedingungen dieselben sogar überhöhend. Von oben hinabgrüßend nach Molveno, wo die PCS-ler im September wieder kräftig am Soaren sein werden.
Nah im  Westen die ebenfalls eindrucksvolle Adamello-Gruppe und die Presanella, die beide über 3500 m hinaufreichen. Visuell eine tolle Arena zum Gleitschirmfliegen  mit südländischem Flair.

So oder ähnlich hatten wir uns das vorgestellt  Aber leider befanden wir uns zur fal-schen Zeit an diesem verheißungsvollen Ort !

Der Start zu dieser Ausfahrt erfolgte bereits unter den negativen Vorzeichen, dass unser TO Chris wegen eines Unfalles (ja, Radeln ist einfach zu gefährlich !) sehr kurzfristig passen musste. Andere vermeintliche Teilnehmer zogen sich angesichts des angesagten bescheidenen Wetters in die Warteposition zurück. 
Ein kleines Häuflein von 4 Mann (einer davon von Frau und Sohn begleitet) traf dann im ca. 800 m hoch gelegenen Pinzolo im Val Rendena ein. Auf dem Campingplatz „Parco Adamello" hatte Chris für Gerhard, Peter und mich (und eigentlich auch für sich) ein Appartement gebucht. Michael war mit dem WoMo angereist.

Am nächsten Morgen streckte die Sonne dann gelegentlich ihre Nase zwischen den Wolken hervor. Nichts wie hin zur Bahn, um dort die 6-Tages-Karte für die Bergbahn zu erstehen. Die zum absoluten Schnäppchenpreis von 50 € zu bekommen ist. Und das für stolze 1300 Höhenmeter !
Erwähnt sei, dass es alternativ auch eine 6-Tages-Karte für ebenfalls günstige 80 € gibt, die auch sämtliche Bahnen des nahen Madonna di Campiglio nebst freier Fahrt mit öffentl. Verkehrsmitteln, freie Eintritte u. a. einschließt (Dolomeet Card).

Nachdem es am Vortag im Tal noch geregnet hatte, überraschte es uns dann nicht sehr, dass an diesem Sonntag nur 2 Sinkflüge möglich waren und die Flüge nur 20-25 Min. dauerten. Auch fanden wir es nicht tragisch, dass eine beharrlich auf und vor dem Startplatz parkende Wolke einen 3. Start unmöglich machte. Wir hatten ja noch fast eine ganze Woche vor uns !
Noch nicht wissend, dass das Verharrungsvermögen dieser Wolke auch die nächsten Tage bestimmen und unsere fliegerischen Aktivitäten fast gänzlich  verhindern sollte. 
Die nächsten Tage waren zwar nicht total verregnet und immer mal wieder riss auch die Wolkendecke auf und zeigte die Brenta von ihrer schönsten Seite. Aber unser ca. 1000 m tiefer liegender Doss del Sabion mit Startplatz (ca.2100 m) blieb verhüllt.

So wiederholte es sich leider immer wieder, dass wir auf den Berg fuhren, dort im Gipfelrestaurant auf Besserung warteten, um schließlich wieder mit der Bahn runterzufahren.
Eine Gruppe deutscher Flugschüler, die sich mit der Flugschule Bassano (Fly Park) für eine Woche auf dem Berg eingemietet hatte, teilte unseren Frust. Was uns aber so wenig tröstete wie die Aussage ihres Fluglehrers, dass sie schon seit 10 Jahren für je eine Woche nach Pinzolo kämen und es noch nie so schlecht gewesen sei.

Am Donnerstag gelang Gerhard quasi noch ein kurzer Abschiedsflug, als sich „unsere" Wolke für eine kurze Weile anhob. Da machte ich gerade eine Wanderung zur 700 m tiefer liegenden Mittelstation, die in der Sonne lag, wo aber leider kein Start möglich ist.

Was bleibt außer der geringen Flugausbeute von der „Fliegerausfahrt" nach Pinzolo ?
Eine Wanderung vom Camp zu den Cascade di Nardis, einem wirklich gigantischen Wasserfall mit einer Fallhöhe von über 100 m, der in den Alpen sicher seinesgleichen sucht. Eine Bergwanderung im Presanella-Gebiet, die auch unter dem Nebel litt.
Ein paar gute Abendessen in diversen Restaurants, wobei die köstlichen Gerichte mit den in den dortigen Wäldern gerade reichlich sprießenden Steinpilzen hervorzuheben sind. 
Die hohen Preise im Parco Adamello (100 €/Nacht für unser Appartement, 15 € für ein WoMo zzgl. 16 € je Insasse). Sicherlich auch Ausfluss dessen, dass Pinzolo im Winter in das Skigebiet von Madonna di Campiglio integriert ist, was offenbar auch dessen Attraktivität für Sommerurlauber erhöht hat.
Anfängliche ca. 20 Grad im Tal, die sich gegen Ende der Woche auf nur noch gute 15 Grad reduzierten. Auf dem Berg sank das Thermometer unter die 10 Grad-Marke. 
Von Sommer keine Spur ! Starker Regen am Freitagmorgen veranlasste uns dann zur vorzeitigen Heimfahrt.

Die Tatsache, dass es in der Woche eigentlich im ganzen Alpenraum ungemütlich und kaum oder gar nicht fliegbar war, gebietet aber den Hinweis, dass das Fluggebiet von Pinzolo bei guter Wetterlage sicherlich viel Potential – auch für Streckenflüge - bietet.
In der konkreten Woche war es aber leider keinen  Besuch wert.

Rainer

Zu den Bildern gehts hier...



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