20120709

[1.PCS] Annecy 23.-30.06.2012

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Teilnehmer von links nach rechts: Reiner, Wolf, Martin, Bodo, Juergen, Holger,
Steffen, Philipp (Bericht), Markus (TO), Antonio, Mathias, JoAchim
Nicht auf dem Bild: Petra (Fotografin), später kam noch Manfred

3-Wetter-fliegen

Saarland: vier Uhr morgens, Dunkelheit, die Frisur hält.
Annecy: 12:00 Uhr, gleißender Sonnenschein, die Frisur hält.
Startplatz Col de Forclaz: geschmeidiger Wind von vorne, die Frisur hält.
Landeplatz: ein Flug später, Wind aus Nord, die Frisur hält.

Was hat das ganze eigentlich mit der Frisur zu tun? Egal. Jedenfalls fand man am Anreisetag in Annecy eine unrealistisch vorteilhafte Wettersituation vor. Für den Teil der Gruppe der sich entschloss, in ausreichender Frühe aufzubrechen, war dadurch schon ein schöner Flug zur Einführung möglich. Das machte auf jeden Fall Lust auf mehr. Auch für die etwas später Ankommenden lohnte es sich noch auf den Berg zu fahren. Geflogen wurde an diesem Tag bis zum Sonnenuntergang. Später sollte sich herausstellen, dass dies wahrscheinlich der beste Tag der Woche war.

 

Der Sonntag begann früh, auch wenn die Besprechung erst für halb 10 angesetzt war. Um halb 10 sammelte sich die nun fast komplette Gruppe am Zelt des TO für die erste Besprechung des Tagesablaufs und des zu erwartenden Wetters. Danach wurde nicht viel Zeit verloren und man machte sich schon gegen 10 auf Richtung Marlens. Das ist ein kleines Fluggebiet nicht weit vom Lac d'Annecy welches durch seine südöstliche Ausrichtung schon vormittags gewisse Flugmöglichkeiten bietet. Nachdem nun fast jeder einen schönen Flug dort gemacht hatte landeten alle auf dem vorgesehenen Landeplatz. Nun mussten nur noch die Fahrzeuge am Startplatz abgeholt werden. Dies sollte durch das semigeheime Verstecken der Fahrberechtigungseinheiten (Autoschlüssel) der Fahrzeuge am Startplatz, sowie durch ein strategisch sinnvoll platziertes Fahrzeug am Landeplatz, ermöglicht werden. Fanden sich nun ausreichend Personen am Landeplatz ein, welche die Berechtigung zum Führen eines Fahrzeug besaßen, so konnten diese mit dem am Landeplatz befindlichen Fahrzeug, nach Absprache mit dem TO, die Fahrzeuge am Startplatz abholen. Diese an sich bombensichere Taktik sollte sich aber noch als anfällig für Sabotage erweisen.

Nach dem der subversive Versuch einiger Leute sich durch Unterlassung von Kommunikation Freiräume für ein ungenehmigtes Bier in der an dem Landeplatz direkt angrenzenden Gastwirtschaft zu erschleichen erfolgreich aufgedeckt wurde, begab sich die Gruppe geschlossen in Richtung Col de Forclaz. Dort angekommen fand man den luxuriös eingerichteten Startplatz mit entsprechend hohem Betrieb vor. Nachdem man sich nach einer Weile an die hohe Kadenz (Flughafen Frankfurt ist ein Witz dagegen) der Starts gewöhnt hatte begannen auch wir mit den Flugvorbereitungen. Leider waren schon die ersten Vorboten der Front am Himmel zu erkennen. Durch die aufkommende Bewölkung gab es immer größer werdende Lücken zwischen den Thermikphasen, sodass nur ein _relativ_ kurzer Flug für die meisten möglich war.

Der dritte Tag war ein richtiger Montag. Nicht nur das es wirklich ein Montag war, sondern auch die atmosphärische Situation war entsprechend ausgerichtet. Die diffuse Beleuchtung durch die Fenster des Holideole nach dem Öffnen der Augen lies schon nichts gutes erahnen. Naja, es war halt klassisch. Eine tiefe Basis und kurze Schauer senkten die Stimmung. Die Gruppe beschloss eine Besichtigungstour durch die Stadt Annecy zu unternehmen. Da kein Zeitdruck bestand Zeigte uns der TO auf dem Weg nach Annecy einen Weiteren Landeplatz (Planfait). Ansonsten hielten sich die Ereignisse an diesem Tag in grenzen.

Am Dienstag stellte sich langsam eine Wetterbesserung ein. Trotzdem war am Nachmittag nur ein kurzer Flug vom Col de Forclaz möglich. Ansonsten bekam man eigentlich immer eine Show von den ganzen Flugschulen vor Ort geliefert, welche über dem See Sicherheitstrainings durchführten. Ob der Versuch eines "Sicherheitstrainierenden" den Zeltplatz unserer Gruppe mittels eines Kamikaze-Manövers zu Zerstören als feindselig zu betrachten ist, oder ob er nur versuchte auf der Hängematte von Bodo zu landen, sei mal in den Raum gestellt. Jedenfalls blieb Pilot und Schirm dabei unverletzt, was man von Bodos Zelt aber nicht unbedingt behaupten kann. An dieser Stelle ein Gruß an diesen Piloten.

Der Mittwoch war ein guter Tag. Zumindest für die Meisten von uns. Die morgendlichen Bedingungen in Marlenes war sehr gut. Auch wenn die meist schwachwindige Situation an dem Startplatz eine engagiertere Starttechnik von Nöten machte. Leider wurde dies für einen von uns zum Verhängnis. Durch die hohe kinetische Energie des den Hang abwärts Laufenden Piloten + Ausrüstung und des ungünstig steil abfallenden Endes der Startwiese mit anschließendem harten Straßenbelag, ergab sich, durch fehlenden Auftrieb des GS, eine ungeplante impulsartige Kaltverformung beider Hacken des Piloten. Später stellte sich heraus das sich der Pilot beide Hacken geprellt hatte. Zum Glück ist ihm sonst nichts weiter Passiert. Man wünsche den Hacken gute Besserung. Der Rest der Truppe hatte einen tollen und für Marlens langen Flug. Man musste sogar auf die Uhr schauen um rechtzeitig zu Landen. Das sollte sich Mittags noch bessern. Am Col de Forclaz waren endlich mal Bedingungen die einen richtig Langen Flug ermöglichten. Zwar waren die Bedingungen nicht perfekt (zu tiefe Basis usw.) um ein Seerunde zu fliegen, aber immerhin konnte man sich mehrere Stunden in der Luft halten.

Der Donnerstag war einfach nur heiß und schwül. Das machte sich schon morgens bemerkbar. In Marlens konnte man sich nicht so lange halten wie am Vortag. Auch war man selten über Gradniveau. Die Thermik war durch die große Hitze relativ schwach. Mittags am Col de Forclaz machte man oben erst mal eine kleine Kaffee-Pause bevor man den Anstieg in Richtung Startplatz anging. Die Luft war sehr diesig und die Sicht war nicht mehr so schön wie am Vortag. Am Startplatz warteten wir dann eine Zeit lang mit der Hoffnung das sich die Flugbedingungen wenigstens etwas verbesserten. Die Ungeduld wurde dabei aber einigen zum Verhängnis. Von Nord-Westen her schob sich ein großes Cirren-Feld langsam in Richtung Startplatz. Durch die diesige Luft war aber nicht direkt erkennbar das es sich nur um ein kleineres Wolkenfeld handelte. Es sah wirklich so aus als würde es nur noch schlechter werden. Einige entschlossen sich deswegen schnell zu starten, bevor das Cirrenfeld die Sonne komplett bedeckte. Das war eine Fehlentscheidung. Nach ca. 20min stellte sich heraus, dass es sich nur um ein kleines Wolkenfeld handelte. Die Leute die noch am Startplatz waren hatten nun die Möglichkeit nochmals einen langen Flug zu machen. Pech für die zu früh Gestarteten. Die Phase dauerte nicht so ewig lange. Einige fuhren nochmals hoch aber da war leider nur noch ein verlängerter Abgleiter möglich.

Am Freitag fuhren wir morgens wieder nach Marlens. Der TO wollte uns ursprünglich noch andere interessante Fluggebiete zeigen, aber angesichts der Wettersituation und des zu erwartenden Aufwandes fiel dieses vorhaben in Abstimmung mit der Gruppe leider flach. Es hätte sich einfach nicht rentiert. In Marlens fanden wir dann einen starken Wind aus östlicher Richtung vor. Es ging zwar überall relativ gut hoch, aber nicht voran. So entschlossen die einen früher, die anderen später, nicht lange herumzuprobieren und den Landeplatz anzusteuern. Stellenweise war es relativ bockig im Vergleich zu den Tagen davor. Bedingt durch die immer noch sehr heißen Temperaturen war am Col de Forclaz nicht mit viel Thermik zu rechnen. Dementsprechend kurz fielen dann auch die Flüge dort aus. Einige gingen darauf hin sich eine Abkühlung im See hohlen. Abends fand sich dann die komplette Gruppe vorm TO-Zelt zusammen um die Woche langsam ausklingen zu lassen. Um nochmal eine Verbindung mit der sinnfreien Einleitung des Berichts herzustellen, erwähne ich die starke Stechmückenbelastung in den letzten beiden Tagen. Hätte man das in der Art der Einleitung beworbenen Produkt (Haarspray) und ein Feuerzeug zur Hand gehabt wäre eine wirkungsvolle Minimierung der Stechmückendichte möglich gewesen. 

 
Am nächsten Morgen brach Aufbruchstimmung an. Man räumte das Holideole leer, verabschiedete sich von allen und brach auf gen Norden.
Fazit: Das Wetter war nicht immer Optimal aber die Meisten kamen trotzdem auf ihre Kosten. Ein Dank gilt hier dem Markus (TO) der den Haufen immer gut im Griff hatte. Auch die Sabotageversuche beim logistischen System waren immer mal für einen Lacher gut ;D . Und außerdem ist das da unten einfach ein schöner Ecken.

 

Bilder gibts hier.

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