20120710

[1.PCS] Greifenburg 26.5.-2.6.12


Teilnehmer/innen: Michael S. (TO), 2 potentielle Neumitglieder, Michael J., Wolfgang + Karin, Rudolf (Bericht)

Freitag 25.Mai, Ankunft bei Bier´s

Hamburg in Kärnten: wer hätte das gedacht. Zwei Hamburger, die sich in Kärnten niederlassen und auch noch Appartements mit technischen Finessen vermieten. Der erste Blick ins Appartement: Kein sichtbares Bett, keine erkennbare Küche, lose Strippen ohne Fernseher….

Bis die Sache mit dem Bett im Schrank und der Küche im Schrank aufgeklärt und als eine Möbeltechnik beschrieben wurde, die es heute gar nicht mehr gibt.

Und am nächsten Tag gab`s auch noch einen tollen neuen Fernseher dazu. Wohltuend umgab uns dann die Nacht im Schrank. W-LAN fehlte noch zur vollkommenen Unterkunft, so waren 12 € für 24 Stunden Internet im Fliegercamp fällig. Biers waren jedoch hilfsbereit, ab Dienstagmorgen lief dann auch das neue Breitband W-LAN.

Samstag 26.05.

10 Uhr, Treffen am Landeplatz war angesagt (oder war es doch der 27.05.? wie im PCS-Heftle angekündigt?). So nach und nach trudeln aber alle ein, bis wir dann zu sechst waren (Michael, Michael, Melanie, Karin, Wolfgang, Rudolf). Der „Maier Sepp“ hat uns, aus werbetechnischen Gründen, bei der Hochfahrt zum oberen Startplatz natürlich bestes Wetter gepredigt und uns dann pro Nase 9 € abgeknöpft.

Rudolf flog an diesem Tag zum Stagor,  querte das Tal zum Weissensee und schaffte ein kleines Dreieck. Der Rest hatte mehr oder weniger lange/kurze Flüge, die aber alle genossen wurden.

Pfingstsonntag  27.05. DER Pfingstsonntag schlechthin.

Fliegerisch der beste Tag, trotz Nordwind und mäßiger Basis.
Melanie und Rudolf genießen einen gemeinsamen Tag bevor Melanie am Montagmorgen mit dem Zug wieder nach Hause fahren und Rudolf ab da alleine klar kommen musste… das Fliegen kann warten. Parawaiting in seiner schönsten Form.

Auch wenn der starke Nord- bzw. Ostwind an diesem Tag fliegen nach Westen und retour nicht sinnvoll erscheinen ließ und  eher Abgleiter als Streckenflüge versprach hat Wolfgang es trotzdem mal Richtung Lienz probiert und dann auch noch die Hälfte der Strecke wieder zurück geschafft. Karin beamt es in 5 Kreisen 750 m höher … danke liebe Thermik. Die kalten Finger hatten Sie jedoch schnell zur Landung gezwungen (nächstes Mal doch lieber die dicken Handschuhe ausprobieren?!).
Nun ja, „Träume sind Schäume“ und „Wenn Du willst, dass Gott lacht, mach einen Plan!“ Der hatte wieder viel zu lachen an diesem Tag.  Geflogen wurde aber immer wieder, mal mehr, mal weniger, mal nur so zum Spaß oder auch die eine oder andere Strecke.

Pfingstmontag

„Besser, man ist unten und wäre gerne oben, als man ist oben und wäre lieber unten“

merkte Michael Jung am 28.5. an bei der gemeinsamen Betrachtung der Bemühungen diverser sehr langsamer Drachen und diverser in der Luft stehender Gleitschirmflieger, die gegen den strammen Westwind anstanden, und zu gerne zum Landeplatz gekommen wären.
Der Tag begann trüb, mit kleinen Regeneinlagen und größeren Startschwierigkeiten an den Startplätzen, da westwindige und wechselnde Lüfte gerne die Schirme verwehten.

Wolfgang nutzte eine kurze Nullwindphase um für ganze 20 min zu fliegen,  Rudolf hatte zuvor noch eine kurze Phase Wind von vorn und war schon 10 Min später wieder gelandet.

Wolkentürme vom Goldeck,  östlich eine weitgehend geschlossene Wolkendecke und  ab Lienz dann auch westlich….

Das sah vorübergehend nach Föhndurchbruch aus. Also gab es eine kleine Wanderung bergabwärts. Nach 16 Uhr lichteten sich die Wolken, kam die Sonne prächtig raus und es ging doch noch gut zu fliegen. Franz Leonhard Wagner flog noch ein FAI-Dreieck und war begeistert.

Später crashte aber noch ein Drachen bei der Landung in den Campingplatz und verletzte sich;

Unser in Erste Hilfe besonders gut ausgebildeter TO leistete allerbeste Erstversorgung. Sonst schien es trotz insgesamt unfreundlichen Bedingungen ein (fast) unfallfreier Flugtag in Greifenburg  gewesen zu sein.

Dienstag, 29.Mai: Fö(h)n bläst Hirn weg

Die helle Sonne weckte uns gegen 6 Uhr morgens. Fast schon euphorisch war die Freude auf einen tollen Flugtag!
Gegen 7:30 Uhr dagegen ist es recht bewölkt und der Blick aus dem Fenster auf den Flugberg macht es deutlich sichtbar: das wird wohl heute nix werden mit der Fliegerei.

Die Wolken jagen von Norden über den Kamm, als ob der Fön hinter ihnen her wäre.

Eines der höheren Ziele der Meditation lautet: Nichts wollen, nichts wünschen. Das Leid, in Form von Frustration, Enttäuschung, Ärger, ...  entsteht durch das Wollen und Wünschen.

Karin, Wolfgang und die beiden Michaels werden also heute gemütlich um den Weißensee wandern, Rudolf schont seine Knie (das alte Fahrwerk ist halt schon arg lädiert).

Selbst Klaus Irschik von der FSGP zum Performance-Training angereist, stellt den Schulbetrieb weitgehend ein.

Ein paar Drachen wagen es trotzdem und einige wenige Gleitschirmschüler unter intensiver Betreuung können es auch nicht lassen.

Mittags starten auch einige Freiflieger von der Emberger,  ziehen mit dem bis zum Boden reichenden Westwind (Sperrschicht bei etwa 1600, so Gleitsegelwetter), zum Gaugen und sinken schließlich schnell mit viel Speed zum Landeplatz.

Lentis westlich von Lienz und vereinzelt auch Richtung Goldeck.  In Greifenburg herrscht Schichtbewölkung, welche die hohen Föhnwolken gnädig verdeckt.

13:15 Uhr: niemand mehr in der Luft; alle heil gelandet, auch der Akropilot der die Steilspirale nicht mehr auflösen kann und bis zum Boden abspiralt, aber von einem Baum abgefangen wird.

Gegen 16 Uhr versuchen es doch noch zwei Freiflieger vom Wiesfleckerl, zuerst wird eine „Heldin“ aktiv vom Wind geflogen, geschaukelt und wie in einem hüpfenden Aufzug spektakulär gnädig auf eine Wiese zwischen Bundesstraße und Fliegertreff abgesetzt dann startet noch ein Poison-„Held“, steht auch in der Luft dreht nach Osten ab und landet verblasen vom Wind auf einer der Wiesen weit weit hinter dem Fliegercamp.
Rudolf macht sich besorgt auf den Weg um den Kameraden wieder einzuholen.

Wir machen in Biers Wintergarten eine nette Strudelparty und kochen am Abend ein leckeres Studenten-„Menü“, das wir rot-weiß flüssig abrunden. Menü: Bruschetti-Variationen, Tomatensalat, Spaghetti a la Karin-Wolfgang, Melone, Tiramisu, Vino rosso / verde. Die Verdauung wurde in angenehmer Atmosphäre beim gemeinsamen Sternschnuppen gucken auf dem Südbalkon genossen und gegen 23 Uhr sanken die letzten erschöpft (vom Essen?) in den Schlaf.

Mittwoch 30. Mai:

Karin und Wolfgang reisen leider wegen beruflicher Verpflichtungen ab. Gerade heute scheint es der beste Flugtag und vielleicht den letzten dieser Woche zu geben. Der Nordwind hat deutlich nachgelassen und die Sonne scheint bei mäßiger Bewölkung schon Stunden in die Hänge. „Schaun ma amal, nacha seagn mas scho!“, wie ein berühmter bayrischer fußballernder Taoist einmal sagte.

Am Abend werden wir mehr wissen. Der beste Tag war und bleibt bis zum Ende der Ausfahrt der Pfingstsonntag.

Heute war´s wieder sehr windig und am Nachmittag hat´s dann auch geregnet.  Unterhaltsam war dann wieder das gemeinsame Abendessen auf dem Südbalkon und die langen Gespräche in der relativ milden Abendluft. Mal nicht über das Fliegen zu reden, kann doch viel interessanter sein und bringt näher. Je mehr man voneinander weiß, umso mehr kann man miteinander teilen und sich vielleicht weiter öffnen.

Donnerstag 31. Mai: frühes Gewölk

Es scheint wieder einmal schon früh die Sonne durch die Vorhänge ins Bett, ich schaue aus dem Fenster und sehe, dass auch schon einige Wolken am Himmel sind. Michael und Michael fahren schon um 9 Uhr zum Shuttle, ich gleich hinterher. Wir sehen uns wieder am Thermiktreff, beim Warten…

Am Start Wind quer aus Ost und nach einer halben Stunde doch erste kleine Ablösungen die das Starten erlauben. Abgleiter, tote Luft, nix zu finden.

Zum Abend sind wir mit Biers im Wintergarten. Sie haben Forellen geräuchert, Kartoffel-, grünen und Tomatensalat zubereitet, sehr lecker. Nach vier Stunden, d.h. stundenlangen Gesprächen, ist endlich Feierabend. Wir haben bereits mitgeteilt, dass wir am folgenden Tag abreisen wollen. Das machen wir dann auch so.

Fliegerisch war die Ausfahrt wegen des Wetters mangelhaft, aber die angenehme Kameradschaft, die guten Gespräche, der Spaß, den wir miteinander hatten, hat weit überwiegt und es zu einer richtig schönen Ausfahrt gemacht.

Gelernt haben wir aber auch, dass „uns der Wind notfalls auch mal kann“.

Dank an Michael Schill!

Gell, Michael … das nächste Jahr wieder!?…und bitte, sprich mit dem Wettergott mal ein ernstes Wort !

Rudolf mit Ergänzungen von Karin

 

Und hier gibts noch ein paar Bilder...

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