(von Stefan Rapp & Damian Parnham)
Damian kam dieses Jahr in Australien nach ein paar Bier auf die Idee, dass wir uns zum Wettkampffliegen der GIN Wide Open in Mazedonien anmelden könnten. Mazedonien?!?!? Wo war das gleich noch mal? Bei einem kurzen Blick auf die Landkarte Europas ist Mazedonien gar nicht ganz so weit von Loffenau entfernt. Gleich oberhalb von Griechenland. Mit dem Flieger geht es vom Flughafen Stuttgart/Frankfurt nach Wien und dann nach kurzem Aufenthalt weiter nach Skopje, der Hauptstadt des Landes. Und wer im Geschichtsunterricht noch aufgepasst hat weiß, Heimat von „Alexander dem Großen". Dort angekommen wartet bereits ein Abholservice der GIN auf uns und bringt uns mit dem Shuttle-Service zum Hotel nach Krusevo, das sich ca. 10 Minuten vom Startplatz entfernt befindet. In der ersten Woche des Wettkampfes herrschen hier ca. 32 Grad im Schatten, bei stahl-blauem Himmel. Ein Traumgebiet für Gleitschirmflieger. Der erste Tag ist noch für die Registrierung/Administration gedacht und so kommen wir dazu, unsere neuen BGD Cures mal gut einzufliegen. Die Thermikbärte bringen uns zuverlässig in Richtung Wolkenbasis, die in der Regel zwischen 2.500 m und 3.400 m liegt. Das Gebiet bietet eine gute Mischung aus Berg- und Flachlandfliegen. Wobei sich bei vielen das Flachland als große Herausforderung darstellt, da es erst nach 13 Uhr zuverlässig geht.
Die Wettkampftage verlaufen aufgrund der der heraussragenden Organisation der Verantwortlichen absolut reibungslos. Da kann sich unser DHV mit seiner Challenge eine große Scheibe davon abschneiden! Für viele Piloten ist es der erste Wettkampf und so ist die Grundstimmung anfangs am Startplatz etwas nervös. Jeder Task wird im Race-Modus durchgeführt und so kommt es im Startzylinder zu einer großen Anzahl von Piloten. Pulkfliegen ist angesagt und da kann es auch mal schnell sehr eng werden. Aber alle Piloten halten sich an die Vorgaben/Regeln und das gemeinsame Aufdrehen funktioniert bei mehreren Schirmen gleichzeitig in der Luft perfekt, da alle Thermiken gut markiert sind. In manchen Bärten kommt das Fliegen auch einem Rodeoritt gleich. Immer wieder sind Schirme mit Front- und Seitenklappern zu sehen. Die Kisten biegen sich gut durch und viele habe alle Hände voll zu tun, um ihren Flügel offen zu halten. Im Flachland wird das ganze dann gleich viel ruhiger. Die optimierte Distanz der Wettkampfaufgaben betragen immer zwischen 40 km und 50 km und führen sowohl über die Berge, als auch raus ins Flachland. Der Rückholservice ist Dank eines Tracker-Gerätes, das jeder mit sich führen muss, sofort zur Stelle und bringt einen wieder ins Hotel zurück, falls man es nicht gleich bis ins Ziel schafft. Zwei Aufgaben mussten in dieser Woche leider aufgrund von Überentwicklungen gestoppt werden. Bei einem Task war es sogar so trübe, dass auf 2.200 m Höhe eine Sicht von nur maximal 8 km möglich war. Da wird einem schon ganz mulmig,
wenn man eigentlich nur noch dem Pfeil seines Varios folgt, um ins Ziel zu kommen. Über Funk wird einem regelmäßig der Status des Tasks mitgeteilt. Bei einem Stop des Tasks ist sofort zu landen. Alles ist hervorragend und sicher organisiert. Nach jedem Wettkampftag gibt es ein Debriefing, um zu analysieren, was alles besser gemacht werden kann. So lernt man wirklich am schnellsten aus seinen Fehlern.
Es sind Piloten aus der ganzen Welt zu Gast. Selbst Piloten aus Island und Neuseeland, die wir bereits aus Manilla kennen, haben den Weg nach Krusevo gefunden. Es ist wirklich ein tolles Miteinander und die Piloten helfen sich gegenseitig. Zum Schluss der Woche haben es Damian und ich auf Platz 63 und 40 von insgesamt 120 Piloten geschafft (Serial Class). Abends kann das Fliegerlatein bei einer guten Flasche Wein auf den Pilotenparties ausgetrauscht und weitere Kontakte geknüpft werden. Die Lebenshaltungskosten hier sind unglaublich günstig. Das Abendessen inkl. 2 Flaschen hervorragendem Wein für 4 Personen war letzendlich bei 8,- Euro pro Person. Das Essen ist absoult hervorragend für einen Schwaben.
Auch wenn viele Mazdonien als Land für Gleitschirmflieger vielleicht noch nicht gleich kannten, muss man festhalten, es ist definitiv eine Reise wert. Die Menschen sind freundlich, das Essen gut und es können an guten Tagen große Strecken geflogen werden. Was will man mehr? Gut, dass wir noch eine Woche für den Wettkampf der NavITer bleiben. Die Performance-Kurve zeigt nach oben! 😊 😊 😊 Grüße an alle Teufelsflieger aus dem schönen Krusevo (Mazedonien)!
Stefan
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