20130813

[1.PCS] Slowenien 9.-15.6.2013

source: 1.PCS


v.l.n.r.: Martin, Jens (TO und Bericht), Traute, Markus, Martin, Ewald, Tanja

Dem letztjährigen Aufruf von unserem Touroberhäuptling Ewald folgend ließ ich mich dazu hinreissen dieses Jahr eine Tour zu organisieren. Unter verschiedenen Stichworten zum Tourziel fiel auch Slowenien mit dem Socatal. War zwar noch nie dort aber das Gehörte und Gelesene über das naturbelassene, üppig begrünte und streckentaugliche Tal mit der smaragdgrünen Soca als Mittelpunkt hat mich sofort aufmerken lassen! Ebenso gereizt hat der Charme des unbekannten Slowenien. Wer kennt das schon von der nichtfliegenden Gemeinde - relativ wenige bis gar keiner. Das Ziel war entschieden - und wir sollten nicht enttäuscht werden.

 

Um etwas den Zeitdruck aus der Anreise zu bringen und individuelle Planungen zu ermöglichen legte ich den offiziellen Tourbeginn auf Sonntag abend in SLO. So konnte jeder Anreisen wie er wollte. An einem Tag durchfahren und die diversen Fluggebiete an denen man vorbeikommt links liegen lassen oder eine Anfahrt mit Zwischenstopps nach Bedarf, das blieb jedem selbst überlassen. Witzigerweise traf sich ein Großteil dann doch am Sonntag im Fliegereldorado Greifenburg. Davor gab es aber schon am Samstag reichlich Möglichkeiten am Wegesrand zu halten und mit der nächsten Bergbahn auf den nächstliegenden Startplatz zu fahren. Die Fahrgemeinschaft des Schreibers nutzte die Vielfalt der bayrischen Alpen und probierte es zunächst mit zweifelhaftem fliegerischen Erfolg am Hochfelln. Über tausend Meter Höhenunterschied sollten eigentlich was hermachen, aber wir waren wohl leider etwas zu spät oben. Morgens Fliegende berichteten am Landeplatz über lange Flüge mit zwei, drei Stunden Flugzeit, uns war deutlich weniger vergönnt.

Mein Autosteller und Fahrer Martin H. gab alles und arbeitete sich Richtung Osten nach Ruhpolding wo er nach einiger Zeit landete. Ich startete erst einige Zeit nach ihm und bog nach einigem Suchen und Kratzen Richtung Landeplatz ab um die lange Strecke über den Wald bis vor gut zu schaffen. Da man vom Startplatz aus eine sehr gute Sicht auf den Ruhpoldinger Kessel mit seinen beiden Hausbergen Rauschberg und Unternberg hat war wohl intuitiv für beide klar wo es als nächstes hin geht. Martin ist ja praktischerweise direkt vor Ort gelandet und ich benutzte mit dem mir anvertrauten Zweitschlüssel unser vollgepacktes Gefährt um zu ihm zu gelangen. Als ich ankam hatte er schon den ersten verlängerten Abgleiter vom Unternberg hinter sich und wir machten uns etwas zeitversetzt kurz vor Bahnschluss auf den letzten Weg hoch. Oben wieder vereint genossen wir das Panorama und schauten den kämpfenden Kameraden zu.

Erstaunlicherweise frischte kurz nachdem die Bahn nicht mehr fuhr, so gegen halb sechs, der Wind aus Nord um einiges auf und es konnte noch lange im ganzen Kessel geflogen werden. Furchtbar hoch ging es natürlich nicht aber etwas Überhöhung und gutes Obenbleiben waren Problemlos möglich. Wir waren erstaunt, nahmen es aber gerne an und flogen noch zwei Stunden bis wir gegen acht auf die Landewiese abbogen. Schönes Ding am ersten Tag, so kann es weitergehen :-))

Am Abend fuhren wir noch nach Greifenburg wo wir gegen elf das Zelt auswarfen (Wurfzelt, war mir neu, funktioniert aber hervorragend).Am nächsten Morgen trafen wir dann auf Ewald, Tanja, Manfred und Chris (Manfreds Begleitung). Martin S. und Markus entschieden sich am Vortag alles auf eine Karte zu setzen und fuhren bereits am Samstag durch bis Slowenien. Sie wollten am Sonntag schon vor Ort sein und den Flugtag dort nutzen. Die Taktik hätte klappen können, ging aber leider für die beiden nicht auf, zu starker Wind :-( ... Uns Greifenburgern ging es zwar etwas besser, wir machten unsere Flüge, aber schön war es nicht besonders. Trotzdem, wieder ein Flugtag, wenn auch ein etwas zweifelhafter.

Am Nachmittag nach dem Landeschwung machten sich auch die Greifenburgzwischenstoppler voll auf den Weg ins schöne Socatal. Auf dem direkten Weg war es nun nicht mehr weit und am Spätnachmittag traf man sich in Tolmin bei Wolfgang Reinelt. Nachdem sich die Erstankömmlinge am Samstag auf dem Campingplatz Camp Vili einquartiert hatten folgten die restlichen Camper nach. Camp Vili ist ein relativ kleiner Campingplatz der sehr idylisch in der Nähe der Soca liegt und von seinem Besitzer Vili herzlich geführt wird. Der kleinere Rest der Truppe hatte sich für eine häuslichere Unterkunft entschieden und war bei Wolfgang sehr gut untergebracht. Das moderne Haus bietet sehr guten Komfort mit direktem Draht zum Parataxi. Lediglich die vorbeiführende Verbindungsstraße stört dort das Urlaubsfeeling etwas. Auch die letzte der Truppe, Traude, war nun mit von der Partie. Sie hatte sich den Vortag mit Tauchen versüßt und war ebenfalls mit ihrem Camper auf dem Platz bei Vili untergebracht.

Am abend speisten wir in der nächstgelegenen Dorfpizzeria, was sich als gute Sache herausstellte. Das Essen war gut und die Preise konnten sich sehen lassen. Aufgrund des Euros in Slowenien sind die Preise nicht furchtbar niedrig aber doch zehn bis zwanzig Prozent unter den bei uns üblichen. Also voll im grünen Bereich wobei Qualität und Ambiente nicht fehlen.

So, jetzt geht die Fliegerei in SLO los, und da lassen sich gleich mal die ersten drei Tage in einem Aufwasch erzählen. Es war noch etwas viel Feuchtigkeit in der Luft die Nachmittags auch mal abschauerte. Die daraus resultierende Bewölkung hemmte den Flugspaß enorm. Parawaiting auf bessere Bedingungen, welche meist nicht kamen, und recht kurze Abgleiter vom Kobala waren an der Tagesordnung. Ok, die Besserflieger nutzten auch diese Tage um jede Minute Flugzeit im harten Obenbleibenkampf heraus zu holen. Die Auffahrt auf den Kobala ist zwar kürzer und leichter als auf den Stol aber trotzdem recht lange und da die Bedingungen auch später nicht so rosig waren blieb es meist bei einen Flug. Mit dem Warten am Startplatz war es dann aber trotzdem ein recht langes Vergnügen an diesen ersten dreit Tagen. Außerdem wurden auch die kurzen Flüge immer mit reichlich Cappuccino und vor allem erfrischendem Eiscafe begossen, was das Urlaubsgefühl stärkte. Dazu war das Wetter overall dann auch an diesen Tagen sehr urlaubshaft, mit warmen Temperaturen und dazwischen starkem Sonnenschein. Bis auf die noch ausbleibenden Hammertage konnte man sich also über nichts beschweren, und auch dass sollte sich bald schlagartig ändern...

Donnerstag war die Feuchtigkeit weg und der Höhenwind war auch nicht mehr so stark aus nordöstlicher Richtung. Also ging es endlich mal an den Stol. Dieser liegt bei Kobarid und ist deutlich höher als der Kobala in Tolmin. Mit dem Parataxi ging es in wildromantischer Fahrt über Forstwege auf den Startplatz hoch. Das dauert, aber man wird mit traumhafter Aussicht und besten Startbedingungen belohnt. Startplatz gibt es dort genug, also ausgelegt und raus. Allzulange hat dann auch keiner gewartet.Alle hatten gute Flüge, aber zwei sind deutlich herausgestochen: Martin H. und Ewald!! Vier Stunden Flugzeit und 70 XC Kilometer waren von den anderen bei weitem nicht zu toppen. Das war ja eh der Hammertag in den Alpen und auch bei uns wurde dies so gut jeder konnte ausgenutzt.

Die folgenden zwei Tage waren zwar nicht mehr ganz so gut wie der Donnerstag, aber es waren trotzdem sehr gute Flugbedingungen. Beides Mal ging es an den Stol. Die Auffahrt ist zwar nicht so easy, aber darauf muß man sich einlassen. Am Samstag nachmittag ging es dann nach dem obligatorischen, leider letzten *heul* Landeeiscafe in die Fahrzeuge und die Heimfahrt bzw. Weiterfahrt (Traude) wurde in Angriff genommen. Martin H. und ich machten noch einen Zwischenstopp an der Gerlitzen mit einem Flug, war aber ein zweifelhaftes Vergnügen. Trotzdem, die Gerlitzen liegt direkt neben der Autobahn und ist allemal einen Stopp wert. Bei schönen Bedingungen ist es hier bestimmt auch sehr traumhaft mit dem Osiacher See direkt vor der Nase.

Eigentlich wollten wir dann noch in Werfenweng übernachten um am Sonntag die flugtechnisch betrachtet sehr ergiebige Ausfahrt auszufliegen, aber starker, ergiebieger und großflächiger Regen auf der Alpennordseite liess zumindest uns davon abhalten und wir fuhren durch bis in die Heimat.

Alles in allem eine sehr schöne Ausfahrt, Socatal ist auch nächstes Jahr wieder eine Reise wert!

Jens

Die Bilder dazu gibts hier...

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